Sommerstoff 2020: Leinen ist Trend!

Hippie-Öko-Stoff hiess es oft, doch nun hat Leinen einen Imagewandel durchgemacht. Längst hat sich das Naturmaterial in der Modewelt zum absoluten Sommer-Lieblingsstoff gemausert. Wir geben Ihnen Tipps, wie sie Leinen in diesem Sommer tragen und was man bei der Pflege beachten muss.

Anzüge, Blusen, Blazer, Hosen, Kleider, Röcke: Sommerzeit ist Leinen-Zeit! In der Modewelt gibt es mittlerweile fast nichts mehr, was nicht aus dem luftig-lockeren Material geschneidert wird. Leinen nahezu der perfekte Sommerstoff, denn er ist haltbarer und strapazierfähiger als Baumwolle, geht nicht ein, ist schmutzabweisend und – grosser Pluspunkt im Sommer – hat dank glatter Oberfläche einen kühlenden Effekt. Ausserdem kann er anders als etwa Kunstfasern in Sachen Nachhaltigkeit punkten. Die Pflanzenfaser wird aus dem Stängel der Flachspflanze gewonnen, ist biologisch abbaubar und als nachwachsender Rohstoff durch und durch öko. Fair Fashion Anhänger schwören daher auf hochwertige Bio-Leinenkleidung.

So wird Leinen richtig gewaschen

Obwohl Leinen ein robustes Material ist, gilt es beim Waschen einige Dinge zu beachten: Zum einen ist viel Wasser beim Waschvorgang wichtig, damit das Material geschont wird. Am besten sollte die Trommel daher nicht bis oben hin befüllt werden und es sollte zudem ein schonendes Waschprogramm gewählt werden. Bei der Wahl der Temperatur muss dann unterschieden werden: Handelt es sich um gefärbtes Leinen oder nicht?

Ersteres wird mit Color-Waschmittel, auf links und bei maximal 40 Grad gewaschen, nicht gefärbtes Material hält sogar Waschtemperaturen von bis zu 90 Grad stand – Vollwaschmittel inklusive. In den Trockner sollte es aber dennoch nicht, dann ist die Knitter-Katastrophe nämlich vorprogrammiert. Denn auch, wenn die Fakten insgesamt für ein neues Leinen-Sommer-Outfit sprechen, so gibt es doch einen grossen Haken: Leinen ist nichts für Bügel-Muffel!

Mix aus Leinen und Seide

Besonders knitteranfällig sind Reinleinen, dabei handelt es sich nämlich um 100 Prozent Flachsfasern. Abhilfe schaffen lediglich Mischungen, die die besten Eigenschaften von Leinen mit denen eines anderen – pflegeleichteren – Stoffes verbinden. Um die Leichtigkeit des Stoffes zu erhalten und gleichzeitig die Knitterneigung zu senken macht beispielsweise der Mix aus Leinen und Seide Sinn. Bei günstigeren Varianten wird einem starken Faltenwurf etwa mit Viskose oder anderen synthetischen Fasern vorgebeugt. Es gibt aber auch Leinen-Woll-Mischungen, die etwa bei Anzügen angewendet werden.

Keine engen Passformen: Je weiter desto besser!

Vor allem Bermuda-Shorts, XXL-Hemden und Blazer aus dem Naturmaterial stehen diesen Sommer hoch im Kurs. Beim Schnitt gilt die Devise: Je weiter desto besser! Enge Passformen würden dem Leinen-Look nur seine Leichtigkeit nehmen und zudem auch eine Menge Tragekomfort. Mit übergrossen Schnitten ist Frau daher viel besser beraten – und obendrein auch noch viel komfortabler angezogen. Also beim Leinen-Shopping lieber eine Nummer grösser einkaufen als gewohnt!

Die Leinen-Farbpalette ist nach wie vor begrenzt: Auch die neuen Modelle kommen vornehmlich in hellen, gedeckten Farben wie Grau oder Weiss und in Naturtönen wie Crème, Khaki oder Beige daher. Damit bleibt der Stoff seinem natürlichem Image treu – und passt so perfekt in unsere Sommergarderobe. Die neutralen Farben machen auch das Styling einfach: Am edelsten sieht Leinen in Ton-in-Ton-Kombinationen aus, dabei darf ruhig mit Farbnuancen oder verschiedenen Materialien gespielt werden. Wer will, kann mit der Tasche oder den Accessoires farbige Akzente setzen.